Forschungsaktivitäten zu sozial-emotionalem Lernen und Lehren in Bildung und Erziehung fokussieren auf die theoriegeleitete Entwicklung, empirische Überprüfung und bildungspraktische Implementierung sozial-emotionaler Kompetenzbereiche und Wissensbestände in der Lehrer:innenbildung. Mittels multimethodischer Studien werden unter anderem Prozesse emotionaler Selbst- und Fremdwahrnehmung, die Nutzung von Emotionsregulationsstrategien, die Bedeutsamkeit ausgewählter emotionaler Qualitäten sowie die Gestaltung unterstützender Lernbeziehungen untersucht, um fundierte Konzepte für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonen zu entwickeln und evidenzbasierte Interventionsansätze in der Schulpraxis zu erproben.
Aktuelle Forschungsprojekte widmen sich unter anderem der Bedeutung von Geborgenheit im Bildungskontext (GSV Bildung), dem emotionalen Erleben und dessen Regulation beim Berufseinstieg (FONEB), der Relevanz von Emotionen im Kontext von Moralvermittlung (Learning Morality) sowie dem Stellenwert von Scham im Kontext der Lehrer:innenbildung (SchamBildung).
Der Exzellenzbereich setzt in der universitären Lehre neue Impulse für eine reflexive, forschungsbasierte und professionsorientierte Lehrer:innenbildung. Durch forschendes Lernen, interdisziplinäre Lehrformate sowie angeleitete Gruppenselbsterfahrung werden angehende Lehrpersonen dazu befähigt, emotionale Dynamiken differenziert wahrzunehmen, theoretisch zu durchdringen und professionell zu gestalten. Zentrale Inhalte sind dabei die theoriegestützte Auseinandersetzung mit Lern- und Leistungsemotionen, die Förderung von Empathie- und Beziehungsfähigkeit sowie die Reflexion der eigenen Lebens- und Lerngeschichte. So werden soziale und emotionale Kompetenzen nicht nur vermittelt, sondern im Kontext transformativer Bildungsprozesse als Dimensionen professioneller Handlungsfähigkeit internalisiert.
Hierzu werden neben ausgewiesenen Lehrveranstaltungen im Regelstudienplan spezielle Vertiefungen angeboten, die Studierenden eine intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit sozial-emotionalen Wissensbeständen, Fähigkeiten und Haltungen ermöglichen.
Im Sinne einer forschungsgeleiteten Profilbildung legt der Schwerpunkt besonderes Augenmerk auf den wissenschaftlichen Dialog und die institutionsübergreifende Zusammenarbeit. Zentrale Anliegen sind die gemeinsame Reflexion theoretischer Grundannahmen, die Entwicklung methodischer Zugänge sowie der Austausch über empirische Befunde zu emotionalen Prozessen in Bildung und Erziehung.
Kooperationen mit nationalen und internationalen Forschungspartner:innen eröffnen Resonanzräume für die Weiterentwicklung gemeinsamer Fragestellungen, fördern eine kritische Auseinandersetzung mit etablierten Perspektiven und stärken langfristige wissenschaftliche Netzwerke.
Neben der Kooperation mit allen Pädagogischen Hochschulen Österreichs sowie mit ausgewählten universitären Partner:innen fokussiert die Vernetzungsarbeit sowohl auf die Etablierung eines Netzwerkes im DACH-Verband als auch auf einen transkontinentalen Austausch zur Stärkung sozial-emotionaler Wissensbestände und Kompetenzbereiche.
Leitung: HS-Prof. Mag. Dr. Matthias Huber
Stellv. Leitung: Christine Haupt, B.A. MEd